1. Faschingsveranstaltung

31.01.2009

01 GrFo38Gruppenfoto der 38. Saison (aufgenommen zum Rentnerfasching)

Bereits beim Betreten des Wechselburger Schützenhauses wurden die Besucher von der Bühnengestaltung und der Ausschmückung des Saales geradezu überrumpelt. In unzähligen Stunden fleißiger Arbeit hatte das Team der Gruppe Bühne unter der Leitung von Sybill Listner (Saalgestaltung und Dekoration) David Melliczek (Bühnenbau) eine imposante Kulisse für das Mittelalter-Spektakel der 38. Saison des WCV geschaffen. Aus der sonst nackten Bühne wurde eine wahre Ritterburg und der ganze Saal war dazu passend dekoriert.

Zur ersten der insgesamt vier Abendveranstaltungen hatten wir Besuch vom Verband Sächsischer Carneval - in der Person von Adolf Otto (beim VSC Regionalvertreter und gleichzeitig Präsident des Mittweidaer Karneval Verein e.V.). Nach der Veranstaltung äußerte er sich begeistert von unserer Faschingsveranstaltung.

Während der Faschingsveranstaltungen wurden kleine Präsente in Form von Schnapsflaschen mit den Bildern des Prinzenpaares verkauft. Der Erlös aus diesem Verkauf geht zu hundert Prozent in die geplante Sanierung des Schützenhauses. Im Jahr 2009 sollen alle Fenster und die Außenfassade erneuert werden. Damit wird das Schützenhaus von außen endlich auch so schön aussehen, wie es sich im inneren zu den Faschingsveranstaltungen präsentiert. Aber noch wichtiger: Durch die neuen Fenster werden auch künftig die Heizkosten erheblich gesenkt.

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"Saufen für's Schützenhaus" - die Schnapsverkäufer gehen um.

Traditionelle begannen die Mädchen der Garde mit ihrem Marsch die Faschingsveranstaltung, bevor dann der Elferrat und des Prinzenpaar der 38. Saison - Steve Goldammer und Katja Pfefferkorn als Steve I Goldige und Katja I. Gepfefferte - in den Saal einzogen. Vervollständigt wurde der offizielle Teil der Faschingsveranstaltung durch den Einmarsch der Kindergarde.

Zuerst einmal erfuhr das anwesende närrische Volk durch die Gesetze des Prinzen, wie man sich beim Fasching im Wechselburger Schützenhaus zu verhalten hat.

Der erste große Höhepunkt war die große Ordensverleihung des WCV. Für seine tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung der Faschingsveranstaltungen erhielt Prinz Steve der I. - er zeichnete für die Bemalung der Bühne als Ritterburg verantwortlich - den Prinzenorden der Saison.

Für seine jahrzehntelange aktive Mitarbeit beim Fasching des WCV erhielt das Elferratsmitglied Rainer Thiele aus den Händen der Prinzessin den "Ehrenorden zum Großkreuz".

Zum Abschluss des offiziellen Teiles der Faschingsveranstaltung führte die Garde des WCV ihren diesjährigen Gardetanz auf.


Bevor das närrische Publikum den zweiten Programmteil der Faschingsveranstaltung zu sehen bekam, hieß es erst einmal Schunkeln, Schunkeln, Schunkeln...

Doch das Warten wurde belohnt. Denn endlich wurde aus der Bühne eine richtige Ritterburg. Und wie konnte es im Mittelalter anders sein: weit herumgekommene Minnesänger (als Gast-Star: Jürgen Benndorf und vom WCV Günter Meinhold und Peter Ziemann) machten den Anfang, bevor die Burgherren (Prinz Steve und Prinzessin Katja) nebst Rittern, Ritterfrauen, Burgfräuleins, einem Mönch als Beichtvater der Prinzessin, einem Hofnarren und tanzenden Zigeunerinnen in den Saal einzogen und ihre Burg in Beschlag nahmen.

Zuerst einmal übten die Minnesänger mit dem närrischen Publikum dessen Aufgabe: Immer dann, wenn bei den Überleitungen von einem zum nächsten Programmpunkt der Refrain des bekannten Liedes "Ja so warn's die alten Rittersleut" dran war, sollten alle Närrinnen und Narren kräftig mitsingen - was sie dann auch tatkräftig taten.

Eines der ganz großen Probleme des Mittelalters war es, dass die edlen Ritter oft für lange Zeit zum Kampf auf Kreuzzügen von ihren Burgen - und damit ihren Frauen - abwesend waren. Zur Absicherung der Treue ihrer Ehefrauen legten sie ihren Frauen einen Keuchheitsgürtel an. So "gesichert" ließen Sie ihre Frauen dann in der Heimat zurück und zogen von dannen. Doch in der Heimat gab es gute Handwerker, die sich mit solchen "Blech-Windeln" und deren Schlössern auskannten. Damit konnten die Burgfrauen sich die Zeit der Abwesendheit ihrer Männer angenehme vertreiben. Vor deren Rückkehr wurde dann der Gürtel wieder gut verschlossen und für die ahnungslosen Burgherren war am Ende alles in bester Ordnung (Hauptsache, die Verhütung hatte zwischendurch gut funktioniert!). Doch ganz blöd war es dann, wenn der heimkehrende Ehemann zwischenzeitlich den Schlüssel verloren hatte!

Und manchmal kam es vor, wenn Männer nach 30 Jahren aus dem Zehnjährigen Krieg nach hause zurückkamen, dass sie ihre früheren Mädchen noch so in Erinnerung hatten, wie damals, vor vielen, vielen Jahren.

Wenn dann die Einbildungen der mittlerweile ja auch gealterten Männer mit den realen - auch gealterten - Frauen zusammentreffen, dann gibt es erst einmal ein Problem (auch die Frauen hatten ja noch junge Männer in Erinnerung!!). Doch wenigsten die Frauen kann der Bader des Ortes wieder durch einen Jungbrunnen ein wenig "recyclen".

Doch den nun wieder jungen Frauen gefallen ihre alten Männer nun gar nicht mehr. Sie ziehen lieber mit dem Bader - der ja das Geheimnis für den Jungbrunnen kennt - von dannen. Für Abwechslung auf der mittelalterlichen Burg sorgten dann die Burgfräulein. Diese erfreuten die Burgherren mit einem tollen Tanz..

Wie es in den Haushalten der Rittersleute zu geht, zeigte dann ein frisch vermähltes Paar. Er erklärte ihr, wie er sich seine Mahlzeiten auf der Burg, die Pflege seiner Kleidung oder die Ordnung auf seiner Burg vorstellt - egal, ob er da ist oder nicht. Sie akzeptierte dies. Doch auch sie stellte ihm ihre Forderung: Bei ihr gab es jeden Abend um 9.00 Uhr Sex - egal, ob er da ist oder nicht!

Im Mittelalter gab es ja noch kein Fernsehen oder andere elektronische Abwechslungsmöglichkeiten. Da war man froh über jede Art von Abwechselung. Selbst dann, wenn es Zigeunerinnen waren.

Diese brachten zwar gute Stimmung in die Burg. Doch nicht jeder war bereit, solches Lotterleben auf der Burg zu zu lassen. Der Beichtvater der Prinzessin wollte diese so schnell wie möglich wieder aus der Burg vertreiben. Doch, sein Ansinnen wird von Quasimodo vereitelt. Dieser ist es, der den übereifrigen Mönch wieder zurück in seine finstere Zelle in der Burg treibt. Befreit von der Aufsicht des Mönches legen die Zigeunerinnen erst so richtig los und vertreiben (fast) jede Langeweile aus der Burg.

Doch nicht nur Zigeunerinnen bringen Unkeuchheit auf eine Ritterburg. Auch Hochwohlgeborene, wie der Herr Casanova sorgen mit ihrem Verhalten für Probleme. Ganz schnell sind unbescholtene Gäste des Burgherren in Verruf - und alles nur, weil der Herr Casanova seine Hände nicht im Zaum halten kann.

Derweil treffen auf dem Marktplatz unterhalb der Burg der Zauberer Merlin und seine Helferin Klabusta-Klabasta (den Namen konnte sich der Redakteur bei keiner der Veranstaltungen richtig merken - daher: nicht böse sein, wenn es falsch geschrieben ist) ein. Sie wollen ihre zauberhaften Tränke und Pülverchen unters Volk bringen. Egal, ob es um extreme Darmwinde oder um Probleme bei den ehelichen Pflichten der Ehemänner ("Viagrina" lässt grüßen) geht - die beiden haben für jedes Leiden ein Mittelchen zur Hand.

Am Schluss gibt's dann noch ein Mittelchen, welches immer Glück verheißen soll. Aber leider wird die Dosierung nicht beachtet. In der Folge werden die Weiber am Ende doch ganz Toll und tanzen noch einem Techno-Stück.

Auf der Burg treffen inzwischen Ritter mit ihren Knappen ein. Und - wie könnte es anders sein - zum Zeitvertreib veranstalten sie ein Ritterturnier. Mit dabei ist natürlich auch das "Rote Pferd".

Dann kommt auch noch ein schwarzer Ritter. Dieser legt sich mit dem Roten Ritter an und muss am Ende einsehen, dass er  - im wahrsten Sinne der Wortes - den Kürzeren ziehen musste: Er wurde enthauptet. Der Rote Ritter zieht darauf mit seinen neuen Kumpanen gen Camelot.

In einer Art Zugabe zeigten die Ritter dann, wie sie in Wirklichkeit mit ihren Knappen umsprangen und was diese zu erleiden hatten.

Nachdem sich die Burgherren nun lange genug auf der Wechselburg ausruhen konnten. wurden sie vom Beichtvater der Prinzessin aufgefordert, nun endlich auch mal das Tanzbein zu schwingen. Doch, obwohl die Burgherren noch sehr jung an Jahren sind, konnten sie diese Aufgabe mit einem super getanzten Wiener Walzer (gab's den eigentlich schon im Mittelalter??) erledigen.

anach verzog sich der ganze Haufen (Burgherren mit Rittern und Gefolge) erst einmal in die Dorfschänke (Bar) und überließ dem närrischen Volk die Tanzfläche des Schützenhauses. Dort ging es dann bis weit in die frühen Morgenstunden weiter mit dem Fasching auf der Wechselburg.

Noch ein paar Worte zum närrischen Publikum: Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele unserer Besucher sich Mühe mit ihren Kostümen geben, um diese immer wieder dem aktuellen Motto anzupassen. Und - vor allem bei der dritten Abendveranstaltung - es beflügelt uns natürlich auch immer wieder, wenn das Publikum so richtig mitgeht und auch selbst für Stimmung im Saal sorgt.

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Ich weiß nicht, wie es Euch gefallen hat? Ich fand's Spitze!

Wenn der Fasching beim WCV erst einmal vorüber ist - wir sehen uns bestimmt bald wieder. Der 11.11. ist ja nicht mehr weit.

Bis dahin verbleiben wir mit einem kräftigen WCV - Helau !
Hagen P. aus W. vom WCV


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