Rathaussturm 2013

11.11.2013

Der Wettergott hatte es mit dem närrischen Volk an diesem Tag - zumindest in Wechselburg - sehr gut gemeint. Nachdem es am zeitigen Morgen noch sehr heftig geregnet hatte, war es beim Beginn des Umzugs zumindest trocken.

Kurz vor 11:00 Uhr erschienen die Mitglieder des WCV vor der Wechselburger Grundschule, um die Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Erzieherinnen abzuholen. Gemeinsam ging es dann in Richtung Rathaus. Dort wurden die Schulkinder verstärkt durch Kinder der Kindertagesstädte und zahlreiche Wechselburger Einwohner.

Vor der eigentlichen Schlüsselübergabe liess es sich der WCV nicht nehmen, zwei Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung gesondert in das Licht der karnevalistischen Öffentlichkeit zu ziehen. Durch den Präsidenten des WCV wurde Frau Vogt zur vor kurzem stattgefundenen Hochzeit gratuliert. Und der scheidende Bauamtsleiter, Herr Michael Kellmann, erhielt eine Ehrenurkunde für

"15 erfolgreiche Jahre im Narrenhaus".

Außerdem wurde Ihm von Prinzessin Anja ein Ehrenorden des WCV überreicht. Danach ging es endlich los mit der Schlüsselübergabe. Zwei Gardemädchen des WCV holten die Bürgermeisterin, Frau Renate Naumann, aus ihrer Amtsstube vor die Rathaustür. Nach einer gereimten Rede übergab sie den Rathausschlüssel als symbolisches Zeichen der Macht an das Prinzenpaar Anja und Roland Schulze.

Eine der wichtigsten Aufgaben, vor der die Gemeindeverwaltung gegenwärtig steht, ist im Rahmen der geplanten Gemeindegebietsreform in Sachsen die Suche nach einem Gemeinde-Ehepartner. Dieses wurde durch die Mitglieder des WCV auf humoristische Weise dargestellt. Die möglichen Ehe-Kandidaten Penig (Ingo Lose), Lunzenau (Andreas Vollstädt) und Rochlitz (Daniel Braunroth) versuchten sich den dicken Fisch Wechselburg (Renate Naumen) zu angeln. Unterstützt wurden sie dabei von vielen Kindern, die sich jeweils für eine der Städte mit ins Zug legten. Doch mit dem Angeln klappte es irgendwie nicht. Der dicke Fisch wollte sich einfach nicht angeln lassen.

Daher ging es dann zur zweiten Stufe: Es wurde eine Auktion abgehalten. Der Auktionator (David Melliczek) versuchte, die einzelnen Ortsteile von Wechselburg an den Mann bzw. die Stadt zu bringen.

Doch was die Städte so zu bieten hatten, reichte nicht, um sich die Gemeinde Wechselburg einverleiben zu können. Es gab zwar eine leichte Tendenz hin zur Stadt Rochlitz. Doch wie diese "Liebes"-Heirat wirklich ausgehen wird, das wird nur die Zukunft zeigen können.

Nach der Schlüsselübergabe  versammelten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und die Mitglieder des WCV im Ratssaal zu einer "geheimen" Sitzung, um über das weitere Vorgehen in der Zeit der Herrschaft des WCV zu beraten. Die Sitzung war so geheim, dass zahlreiche interessierte  Wechselburger Bürgerinnen und Bürger mit anwesend waren.

Hier wurde eines der wichtigsten außenpolitischen Probleme der Gegenwart - die NSA-Ausspähaffähre - auf die Zusammenarbeit der Gemeindeverwaltung und des WCV heruntergebrochen. In einer hier aus Sicherheitsgründen nicht genannten Tageszeitung tauchten wohl regelmäßig Internas aus beiden Häusern (Rat- und Schützenhaus) auf, die auf eine großangelegte Ausspähung deuten ließen.

In einem zweiten Teil ging es um eine Shoppingtour der Bürgermeisterin, Frau Naumann, die eigentlich Ihrem Gatten eine neue Unterhose kaufen wollte. als das geplante Budget von 50,- Euro fast aufgebraucht war, hatte sie reichlich Bekleidung für sich gekauft. Für ihren Man reichte es dann immerhin noch für einen schon etwas älteren Schlips für immerhin 70 Euro-Cent. Als Akteure für beide Teile agierten Frau Naumann und Frau Vogt.

Im Anschluss ging es in einem gemütlichen Teil in vielen Einzelgesprächen um die kleinen und größeren Dinge des Alltages in unserer Gemeinde. Öfters - durch den WCV angesprochen - drehte es sich dabei um den neuen  - nun hoffentlich bald fertigen - Pachtvertrag des WCV für das Schützenhaus.

Danach war es an der Zeit, sich langsam wieder auf den Weg zu machen. Gemeinsam mit den Mitarbeiter(innen) der Gemeindeverwaltung ging es in Richtung Friseurgeschäft Vollstädt und Einzelhandel Gerd Zillmann. An diesen "Verpflegungspunkten" wurde reichlich flüssige Marschverpflegung in Empfang genommen. Danach trennten sich die Wege. Die Gemeindeverwaltung kehrte zurück ins Rathaus und die WCV-Mitglieder zogen weiter in Richtung Brückenschänke, wo bereits ein wohlschmeckendes Mittagessen auf uns wartete. Dort klang dann der "Rathaussturm" in gemütlicher Runde aus.

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